Deutsch in Internationalen Klassen
Dilmand ist 16 Jahre alt. Er kam aus dem Irak und besucht jetzt die Internationale Klasse am Goethe-Gymnasium. Dilmand Saado hat, wie jeder Flüchtling, zwei Jahre das Recht, Deutsch zu lernen. Aber nicht nur das. Die Lehrer versuchen darüber hinaus, den ausländischen Schüler/innen in der Schule ein Zuhause zu geben. Sie sprechen mit den Schüler/innen auch über einen möglichen Schulwechsel, erklären das deutsche Schulsystem, machen sie mit deutschen kulturellen Eigenheiten und Gepflogenheiten vertraut, um ihnen die Integration zu erleichtern. Und außer Deutsch stehen weitere Fächer, wie z.B. Mathematik, Englisch, Kunst oder Musik, Physik und Biologie auf dem Stundenplan. Es werden regelmäßig Sprachstandstests durchgeführt, die die Schüler/innen bestehen müssen, um in eine Regelklasse eingestuft zu werden. Es werden die Sprachkenntnisse in den Bereichen Lesen, Hören, Sprechen, Schreiben, Grammatik und Wortschatz geprüft. Manche Schüler/innen können schon im zweiten Lernjahr aufgrund guter Leistungen für einige Stunden in eine Regelklasse gehen, lernen aber weiterhin in ihrer IK-Klasse Deutsch. Dilmand ist sehr ehrgeizig, erprobt sich nach erst einem Jahr Deutsch in einem Artikel für die Homepage.
„Ich bin Dilmand aus dem Irak. Ich sitze in der Mensa der Goethe-Schule und höre viele Geräusche. Es ist Pause und viele Schüler sitzen hier. Jemand schreit etwas, andere sprechen über die Noten in der Mathematikarbeit. Ich erzähle auch, wie ich zur Goethe Schule gekommen bin und welche Schwierigkeiten ich hatte. Als ich zum ersten Mal in die Schule gekommen bin, um mich anzumelden, war es für mich sehr unbequem; ich weiß, dass ich manchmal noch nicht die richtigen Worte benutze, aber meine Lehrerin wird den Text korrigieren und verständlich machen. Zuerst habe ich gar nichts verstanden und war sehr unglücklich, aber dann habe ich mich gefreut, als ich in die Internationale Klasse gekommen bin, weil ich hier sehr viele Freunde aus verschiedenen Ländern und Kulturen kennengelernt habe.
Jeder ausländische Schüler muss die Internationale Klasse besuchen, um DaZ zu lernen.
DaZ ist die Abkürzung für Deutsch als Zweitsprache. Es gibt verschiedene Sprachniveaus.
Ich habe mit A1 angefangen. Hier lernt man, wie man ein E-mail oder einen Brief schreiben kann. Tag für Tag lernt man neue Wörter und Grammatik. Wenn jemand etwas falsch ausspricht, können die anderen es nicht verstehen. Ich habe große Schwierigkeiten bei den Artikeln gehabt, weil es so viele gibt, die man sich merken muss.
Manchmal unternehmen wir Klassenfahrten zu verschiedenen Orten, damit wir uns auch untereinander besser kennenlernen. Einmal ist unsere Klasse zum Freilichtmuseum in Hagen gefahren. Wir haben gesehen, wie die Menschen früher in Deutschland gearbeitet haben und wie sie gelebt haben.
Nach einem Jahr kann man teilweise schon am Unterricht in einer Regelklasse teilnehmen. Ich bin jetzt auf B1-Niveau und möchte in der Regelklasse mitmachen, aber ich habe immer noch Sprachschwierigkeiten und kann mich nicht wie ein normaler Schüler in der Regelklasse beteiligen, weil ich die Sprache nicht gut genug beherrsche, obwohl ich schon viel gelernt habe. In einer Internationalen Klasse sind maximal 16 Schüler/innen, da es sonst für die Lehrer/innen zu schwer ist, den Jungen und Mädchen aus verschiedenen Ländern die neue Sprache beizubringen. Der Lehrer versteht oft nicht, was der Schüler/die Schülerin sagen will, und umgekehrt ist es ebenso. Hier wird am Anfang viel mit Zeichnungen oder Fotos gearbeitet wie auch mit Mimik und Gestik. Die Lehrer sind sehr geduldig mit uns. Alle, auch die Klassenkameraden, sind immer hilfsbereit, sowohl bei der Sprache als auch wenn ich etwas brauche.
So, unsere Pause ist herum, und ich muss zum DaZ gehen und weiter Deutsch ‚pauken’.
Ich habe ein schönes neues Wort gelernt. In der Pausenhalle wird es ruhig, weil die meisten Schüler/innen zur nächsten Unterrichtsstunde müssen. Ich auch!