Einblick in die Welt der großen Schauspieler
Als wir am 27. November 2017 das Theaterstück "Wir müssen reden" besuchten, lernten wir die verschiedensten Schauspieler hautnah kennen. Einer der Schauspieler fiel uns sehr schnell auf, denn durch seine bewundernswerte Art des Schauspielens hinterließ er einen bleibenden Eindruck. Mit ein bisschen Mut und Stärkung von Frau Unterberg ergriffen wir die direkte Chance und sprachen ihn an, nahmen glücklicherweise Kontakt auf, und es kam schließlich zu einem Besuch von ihm an unserer Schule. Viele Tipps, Fotos, neue Erfahrungen und ein Interview mit einem echt tollen Schauspieler kamen dabei rum.
Hier ein Ausschnitt des exklusiven Interviews und zusätzliche Fotos des Tages:
Was halten Sie davon, dass Schulen, wie auch unsere Schule, solche Literaturkurse anbieten?
Ich finde dies toll, solange es nicht zwangsweise ist. Es sollte schon ein Interesse der Schüler bestehen, sonst bringt solch ein Kurs nichts. Meiner Meinung nach sollte Schule viel mehr Talente suchen und fördern, statt stur dem Lehrplan nachzugehen.
Gab es dieses Angebot auch damals für sie?
Unsere Schule hatte damals ein Jubiläum, bei dem dann eine Theatergruppe gegründet wurde. Dort war ich vier Jahre lang und ich glaube, wenn ich das nicht gemacht hätte, hätte ich mich auch niemals getraut, mich überhaupt an einer Schauspielschule zu bewerben.
Wenn ein Schüler innerhalb dieses Jahres merkt, dass großes Interesse daran besteht, später einmal beruflich in diese Richtung zu gehen, wie sollte er am besten vorgehen?
Egal, in welche Richtung des Schauspiels man gehen sollte, ich bin ja immer dafür, dass man eine Schauspielschule besuchen sollte. Dort lernt man alles Nötige, worauf es ankommt. Man lernt dort, wie man mit anderen spielt, seinen eigenen Körper und die Stimme zu erfahren, Dialekte abzugewöhnen, richtig zu atmen und zu sprechen.
Haben Sie schon immer in Bochum gearbeitet oder haben Sie schon in anderen Städten Deutschlands ihre Erfahrungen gesammelt?
Ich habe in Saarbrücken eine Ausbildung gemacht. Nach dieser Ausbildung war ich dann erstmal ein Jahr lang arbeitslos. Zu dieser Zeit habe ich dann meinen Unterhalt durchs Kellnern finanziert. In Darmstadt habe ich dann sechs Jahre gearbeitet. Dann bin ich rüber nach Oberhausen für elf Jahre und dann nach Bonn für zehn Jahre. Jetzt bin ich in Bochum seit fünf Jahren. Ab dem Sommer werde ich Bochum vermutlich wieder verlassen.
Wie lief Ihre Ausbildung bzw. Ihr Studium ab?
Das Studium hat insgesamt vier Jahre gedauert. Nach jedem halben Jahr gab es dann eine Prüfung, durch die entschieden wurde, ob man weiterkommt oder nicht. Nach dem dritten Jahr beginnt man dann, sich zu bewerben. Dann kommt eine Komission und vermittelt dich hoffentlich weiter und dann fangen das Vorsprechen und die Suche nach einem Job an.
Käme für Sie auch ein anderer Beruf in Frage?
Jetzt nicht mehr, aber früher wollte ich mal Pfarrer werden. Dann hatte ich auch mal den Plan, als Koch zu arbeiten. Dies waren aber alles nur Alternativen, weil ich damals niemals damit gerechnet hätte, dass so jemand wie ich Schauspieler werden könnte und es an ein so tolles Theater wie das Schauspielhaus Bochum schaffen könnte.
Was erfüllt Sie in diesem Beruf?
Mich erfüllt es sehr, wenn ich Menschen in jeglichem Sinne berühren kann, das heißt, wenn sie lachen, wenn sie weinen, wenn ich ihnen Geschichten erzählen kann oder wenn ich sie auf irgendeine Art und Weise berühren und auch zum Nachdenken bringen kann, und deswegen lebe ich meinen Beruf auch im Theater, weil ich da den unmittelbaren Kontakt zum Publikum habe und spüre.
Wie denken Sie über unser schauspielerisches Projekt und was halten Sie von uns?
Ich finde ich eure Energie toll und bin völlig begeistert von eurem Talent und eurem Auftritt. Euer gemeinsames Arbeiten und wie ihr miteinander umgeht, das scheint mir schon sehr professionell. Außerdem finde ich es sehr bewundernswert, dass ihr das Skript selbst geschrieben habt. Ich selbst könnte dies nicht.