Literatur

Der Literaturkurs der Q1 muss reden

Am 27. November besuchten wir,  der Literaturkurs der Q1 in Begleitung von Frau Unterberg, das Theaterstück „Wir müssen reden“ im Schauspielhaus Bochum, um uns für das eigene Theater-Vorhaben inspirieren zu lassen.

Am Beispiel einer aus Großmutter, Vater und Mutter sowie zwei Töchtern bestehenden Familie, die sich zum Abendessen um den Tisch versammelt hatte, war zu hören und zu sehen, wie Kommunikation eine Familie zusammenhalten kann. Wenn keiner spricht, breitet sich eine kalte Atmosphäre aus, selbst streiten ist besser als gar nichts zu sagen. Durch Zuhören wird Verständnisbereitschaft geweckt, und plötzlich wird es warm, jeder hat etwas zu erzählen, es wird sogar lustig, und am Ende hat der Zuschauer das Gefühl, so könnte es noch lange weitergehen. Doch ein falscher Satz oder eine falsche Geste – dann kippt die Stimmung und alle sind plötzlich wie ausgewechselt und sehen nur noch das Schlechte und das Böse in ihren Familienmitgliedern und in allen anderen Mitmenschen, denen sie begegnen.

Es ist anzumerken, dass wir Schüler, die wir ja mit der Absicht, uns von den professionellen Schauspielern etwas abzugucken, den Theaterbesuch geplant hatten, voll auf unsere Kosten gekommen sind. Dass wir letztendlich selbst auf der Bühne standen und mit den Schauspielern reden konnten, war gar nicht zu erwarten gewesen und wurde zum Überraschungseffekt des Abends.

Genau in dem „Sich etwas trauen“, wie der Schauspieler Günter im Gespräch sagte, lag der erste Lernerfolg von uns Schülern/innen, da wir uns im Gespräch mit den Akteuren zunehmend freier auf der Bühne bewegten. Und es gab noch eine Menge anderer Dinge, die man mitnehmen konnte als Anregung für das eigene Spiel: aus wenig bühnentechnischen Mitteln viel machen (Tisch im Mittelpunkt des Geschehens), gewollt laut oder leise sprechen, Szenen ohne Worte wirken  lassen, durch Tanzeinlagen oder Gesang Übergänge überbrücken, absurde und ernste Szenen in schneller Gangart wechseln, rätselhafte Elemente einbringen, die sich später von selbst auflösen, durch Mimik und Gestik Stimmungen ausdrücken, Kleidung der Situation anpassen, und, und, und.

Ja, und mal abgesehen vom Gedanken an das, was man als Inspiration für das Theaterstück mitnahm, kam einem möglicherweise nach dem eben Gehörten und Gesehenen ganz gegenwartsbezogen in den Sinn, seine Beziehung zu der eigenen Familie zu überdenken.

Den Theaterleuten wird es recht sein, wenn das Stück Wirkung zeigt.

Nachdenklich machen, das möchten wir Schüler/innen mit unserem Stück auch, wenn es im Juni des nächsten Jahres über die Schulbühne geht.

Mit etwas Glück schaffen wir es, Günter und eine seiner Schauspielerkolleginnen anzulocken, zu einer unserer Proben zu kommen, um uns schauspielerische Tipps zu geben. Günter ist keineswegs abgehoben, er hat definitiv Interesse an unserer Arbeit gezeigt und will auch zur Aufführung kommen. Man muss sich echt nur etwas trauen und über seine eigenen körperlichen und geistigen Grenzen hinwegspielen.

 
 

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